Changhee Nam - Modelle

Zurück zur Übersicht

Ausstellung:
06.11.2021 - 12.12.2021
Vernissage:
05.11.2021 , 19 Uhr
Ort:
Städtische Galerie Schwabach

Der deutsche Expressionismus übte eine derartige Anziehungskraft auf den Mann aus dem Fernen Osten aus, dass er nach seinem Studium in seiner Heimat nach Deutschland kam, um in Nürnberg seiner Entwicklung neue Impulse zu geben. Die erhielt er von Professor Peter Angermann, der ihn auch bald zu seinem Meisterschüler machte. Changhee Nam malt die Sportlerinnen in den wohl emotionalsten Augenblicken. Schmerzverzerrte Gesichter von Gewichtheberinnen, eine Wettkampfsiegerin, die sich die Freudentränen aus den Augenwinkeln wischt und eine Zweitplatzierte, die ihre Enttäuschung hinter einem statuenhaft leeren und doch vielsagen- den Blick in die Ferne verbirgt. „Ich sehe jeden Tag die Gesichter vieler Menschen. In den Gesichtern versuche ich meine eigenen Gefühle zu erkennen.“ Mit diesen Worten Changhee Nams leitet Johann Sturcz die kurze Einführung in das Werk seines Freundes und Künstlerkollegen ein und fährt fort: „Dieser zunächst kryptische Gedanke eines Künstlers, der das Malen anderer Gesichter gewissermaßen als Selbstporträt auffasst, spricht von intensiven in Beziehung setzen der eigenen Realität mit der seiner Mitmenschen.“ Und wirklich sind die Gefühle, die Changhee Nam bei seinen „Objekten“ wahrnimmt und meisterhaft mit Öl, Tusche und Acryl auf koreanischem Reispapier festhält, offensichtlich so intensiv vom Künstler empfunden, dass man von einer metaphysischen Symbiose von Schöpfer und Werk sprechen kann, in die auch der Betrachter einbezogen wird, wenn er sich auf eine solche „Dreierbeziehung“ einlässt. Johann Sturcz erläutert auch ausführlich die Arbeitsweise von Changhee Nam. Unmengen von Fotografien in Zeitschriften und dem Internet bilden das Inventar, in dem der Künstler seine „Modelle“ findet. Fotos sind deshalb für ihr die besten Vorlagen, weil sie den Moment einfangen, genau die Sekunde, die er mit seinen Werkzeugen festhalten, verändern und dem starren Bild Leben einhauchen will, um daraus „sein“ Werk zu schaffen. Wenn er die Motivtauglichkeit eines Fotos festgestellt hat, nimmt er daran digitale Veränderungen vor. Die jeweilige Auflösung oder Komprimierung, das Spiel mit Kontrastveränderungen und Farbabstufungen gibt den Vorlagen einen völlig neuen Charakter. Die eigentlichen Bilder entstehen dann auf koreanischen Reispapier, das mit Stärke in mehreren Lagen verleimt wird und dadurch eine erstaunlich widerstandfähige und robuste Grundlage bildet. (Johann Frischholz)

Ausstellungen
Jahresprogramm

  • Do-Fr: 11:00 - 18:00
  • Sa: 10:00 - 13:00
  • So: 13:00 - 16:00

 

Königsplatz 29
91126 Schwabach
 

 

Stadtkirche Schwabach
Öffnungszeiten
täglich von 9.00 - 18 Uhr

 

Stadtmuseum Schwabach
Öffnungszeiten
Mittwoch bis Sonntag 10 - 18 Uhr