Elisabeth Mehrl -- Immer und Alles

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Ausstellung:
27.08.2021 - 26.09.2021
Vernissage:
27.08.2021 19:00 Uhr
Ort:
Städtische Galerie Schwabach

In ihrer konzeptionellen Malerei verhandelt Elisabeth Mehrl seit vielen Jahren unsere Sehnsucht nach dem Schönen, nach Sinnlichkeit und Fülle. Als Bildmotive verwendet sie überdimensional große Schmuckstücke – in höchst aufwendigem Malprozess gefertigt. Konsequent inszeniert Mehrl in ihrer Malerei das Moment des auratischen Aufgeladenseins, indem sie ihre Bildgegenstände jedes konkreten Kontextes entkleidet und sie ohne alles erzählerische Beiwerk präsentiert. Die zur Kette geknüpfte Perle spielt dabei eine besondere Rolle. Perfekt verkörpert sie Vollkommenheit und Reinheit; sie steht für Unendlichkeit und ist seit jeher ein Symbol für Schönheit und Luxus. Damit stellt Elisabeth Mehrl ein gewichtiges Ikon in den Mittelpunkt ihrer Arbeit – inhaltlich aufgeladen und verknüpft mit vielen, geradezu archetypischen Bedeutungszuschreibungen. Dass Perlen und kostbare Schmuckstücke auf so vielfältige Weise symbolträchtig sind, macht Mehrl Bilder nur umso spannender.

In Mehrls Bildern geht es aber nicht nur um eine inhaltliche Argumentation, sondern ebenso um Fragen an die Malerei. Letztere werden entweder direkt im einzelnen Bild zur Sprache gebracht, oder durch kombinatorische Verfahren thematisiert, die seit langem zum festen Bildvokabular der Künstlerin gehören. So begegnen uns in vielen Bildern Paarungen aus einer Kombination realistischer Abbildung und ungegenständlicher, auch ornamentaler Strukturen bzw. Muster. Der Wechsel zwischen Flächigkeit und Plastizität, aber auch Fragen nach Raum und Zeit spielen in diesen Bildern ebenso eine Rolle wie das Austarieren von Illusionismus und Vorstellungsbild sowie das Offenlegen der malerischen Mittel. Mehrls illusionistisch dargestellte Schmuckstücke vermitteln einen intensiven Effekt der bewussten Täuschung. Gerade dort, wo das Malerische relativ markant aufscheint, wo Plastizität erzeugt wird, die durchaus offensichtlich als Pinselstrich und Farbe in Erscheinung tritt, wirkt die Blendung verblüffend direkt – runde Perlen und arabeskenhafte Gebilde sind überwältigend präsent und führen von der Miniatur oder der minutiösen Detailliertheit zur großen Geste. So kommt die Künstlerin in vielfacher Weise zu Bildern voller subtiler Anspielungen über die Natur des schönen Scheins.

Die eigens für die Ausstellung entwickelte Installation „Zuchtperlen“ verweist auf die kommerzielle und teils verantwortungslose Produktion von Luxusgütern für einen permanenten Konsum: Immer und alles!

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